Die Zeiten großer Hürden beim KI-Einsatz sind vorbei, sagt Rainer Wilbert in diesem Interview: Redaktionen, KI-erfahren oder nicht, merken schnell, welche Vorteile die KI als Assistent mit sich bringt. Damit diese Vorteile genutzt werden können, braucht es ein Training im täglichen Einsatz und das Schärfen der Bewertung, welches KI-Modell für welche Aufgabe die beste Leistung bringt.

Rainer M. Wilbert
Wie weit ist der Einsatz schon Alltag in Redaktionen?
Redaktionen, die mit den aktuellen Versionen des alfa EditorialOrganiser arbeiten nutzen KI bereits im Alltag. Die KI ist dort integraler Bestandteil.
Wo liegt nach Eurer Erfahrung der größte Nutzen beim KI-Einsatz?
Hauptpunkt ist, dass die Arbeit an Inhalten von freien Mitarbeitern mittels KI-Einsatz im Handumdrehen erledigt wird. So werden Standards wie C-Ware oder Polizeimeldungen mit KI in Form gebracht und man hat Zeit und Raum originäre Inhalte zu erschaffen. Ein weiterer, wesentlichen Teil an Analysearbeiten kann von der KI übernommen werden. Hierbei nutzen die Redaktionen vornehmlich die ausgemachten Stärken von KI: Auswerten und Zusammenfassen von Inhalten. Mit geeigneten Workflows und Prompts werden vorhandene, gelieferte Inhalte analysiert und der Redaktion zur Bewertung oder Verwertung zusammengefasst angeboten. Das betrifft nicht nur eingehende Bildunterschriften und E-Mails, sondern auch Dokumente, die bei einer Recherche verwertet werden sollen. Solche Dokumente werden in einer Zusammenfassung beschrieben, was die Entscheidung der Auswahl erheblich erleichtert. Daneben werden auch einfache Arbeiten, wie die Erstellung von SEO-Überschriften und Infoboxen erledigt – natürlich immer mit der Freigabeoption durch die Redaktion.
Und wo liegen die größten Hürden?
Aus unserer Erfahrung sind die Zeiten »großer Hürden« vorbei. In Redaktionen, erfahrene KI-Anwender oder nicht, ist bereits verinnerlicht worden, dass Vorteile geborgen werden können, wenn KI als Assistent mitspielt. Ein wesentlicher Aspekt ist also das Training im täglichen Einsatz und das Schärfen der Bewertung, welches KI-Modell für welche Aufgabe die beste Leistung bringt.
An welcher Stelle setzt Ihr mit alfamedia an, um den Nutzen auch wirklich zu ermöglichen und die Hürden zu beseitigen?
Die tiefe Integration in das Redaktionswerkzeug ist aus unserer Erfahrung das A und O. Je direkter die positiven Ergebnisse der KI-Leistung zu nutzen sind desto effektiver der Einsatz. So sorgt der Blockeditor des EditorialOrganiser dafür, dass Prompts direkt mit den Eingabeboxen verbunden sind und die Aktivierung immer nur maximal einen Klick entfernt ist. Diese Verbindung zwischen Inhaltsfunktion und Prompt senken zudem die Hemmschwelle KI tagtäglich zu nutzen; das gilt auch für unerfahrene KI-Anwender in der Redaktion. Hürden sind so nicht vorhanden. Nun behandeln Deine Fragen überwiegend die Redaktion. alfamedia hat allerdings weitere, tiefe Integrationen auch im Anzeigen- und Produktionsbereich!
Euer Vortrag auf dem CrossMediaForum heißt „KI als Booster im Redaktionsalltag: Praxisnahe Anwendungen und Zukunftsperspektiven“. Was wird die Kernbotschaft sein?
An sich passt das CMF mit diesem Thema perfekt in die Jahreszeit: es ist Erntezeit! Redaktionen gewinnen mehrere Stunden am Tag für die Bearbeitung des Inhaltes. Inhaltsbearbeitung bleibt viel länger spannend und interessant; »Fummelarbeiten« können gänzlich »weggepromptet« werden.
Rainer Wilbert ist Pre-Sales-Consultant bei alfamedia und Referent auf dem 27. CrossMediaForum KI-Spezial.